Die schräge Geschichte vom Hocker
Hier fällt niemand vom Hocker
Es war einmal der Tischlermeister Markus, er hatte einen Sohn. Während der Tischlermeister ruhig und behände seiner Arbeit nachging, war der Sohn sehr quirlig. Er war ja auch noch ein Kind, somit konnte man still und ruhig sitzen nicht zu seinen Hobbies zählen. Es gab ja im Haus des Tischlermeisters so viel zu entdecken, zu sehen, zu machen, was sich im sitzen nicht entdecken ließ.
So fing der kleine Sohn an zu rütteln. Zuerst ganz leicht, dann immer stärker, denn er merkte, was für eine Kraft sein Tatendrang bereits entwickeln konnte. Der Hocker des Kleinen hatte praktisch keine Chance und gab nach. Er fiel regelmäßig damit um.
Für den Sohn des Tischlermeisters war das an sich kein Problem. Er hatte mit dem Umfallen ja erreicht, was er wollte. Dem Tischlermeister kam aber eine Idee in den Sinn. Wenn er einen neuen Hocker entwerfen würde, dürfte damit weder sein kleiner Sohn, noch der Hocker umfallen.
Da der Papa ja gar ein Meister seines Fachs war, wusste er gleich wie sein Hocker sein musste. Mit abgeschrägten Seiten, damit er schön breit dastehen würde. Eine klare, robuste Bauweise ganz aus Holz aus der Region. Es war ein schöner Hocker, aber vor allem machte er das Umfallen fast unmöglich.
Als der Kleine nun auf seinem neuen Hocker saß, rüttelte er, wackelte er, schob sich vor und zurück. Aber blieb immer fest sitzen. Seinen Hocker konnte er nicht mehr zu Fall bringen. Sein Vater der Tischlermeister erklärte ihm, wohin das führen kann, wenn man eine eigene Lösung für ein Problem sucht: Design. Damit kann man auch rütteln und erkunden. Man muss aber weniger umfallen. Ende gut, Hocker gut, alles gut.